In sehr vielen Fällen ist der Kontakt zwischen dem Mandanten und seiner Familie durch eine Trennscheibe stark eingeschränkt. Falls Besuche in der JVA Nürnberg nur bei gleichzeitiger Verwendung einer Trennscheibe stattfindet, ist ein Umarmen oder auch nur ein Händedruck nicht möglich. Der Gefangene und seine Besucher befinden sich faktisch in zwei getrennten Räumen. Gespräch werden z.B. über eine Lautsprecheranlage geführt:
Was hat es mit dieser Trennscheibenanordnung auf sich?
Eine Trennscheibe wird insbesondere angeordnet bei Beschuldigten, die wegen Drogendelikten bzw. einem Verfahren nach dem BtMG beschuldigt werden. Auch wird eine Trennscheibe angeordnet, wenn unabhängig vom Delikt eine Drogenproblematik besteht und bekannt ist oder der Gefangene beim Zugang in der JVA positiv mit einer Urinkontrolle aufgefallen ist.
In all diesen Fällen wird zunächst eine Trennscheibe angeordnet.
Kann die Trennscheibe aufgehoben werden?
Hintergrund für diese Trennscheibenanordnung ist die Befürchtung, dass die Besucher des jeweiligen Gefangenen Drogen mit in die JVA bringen könnten.
Die meisten Angehörigen würden nie auf eine solche Idee kommen. Tatsächlich kommt es aber vor, dass die Ehefrau oder sogar die Eltern Drogen in die JVA Nürnberg hineinschmuggeln. Es ist bereits passiert, dass die Drogen in der Windel des Babys versteckt waren.
Um so etwas zu vermeiden und jedes Risiko auszuschließen, werden in derartigen Fällen grundsätzlich Trennscheiben angeordnet.
Eine Trennscheibe kann sogar dann angeordnet werden, wenn gar keine Drogenproblematik besteht, der Gefangene aber beim Zugang in der JVA positiv auf Drogen oder auch Medikamente getestet wurde.
In solchen Fällen ist es daher sinnvoll, ein etwa vorliegendes Rezept in der JVA hereinzureichen, um zu belegen, dass der Konsum von Cannabis legal war bzw. die nachgewiesenen Medikamente ärztlich verordnet waren. Dann liegt kein Missbrauch vor und die Trennscheibe wird wieder aufgehoben.
In allen anderen Fällen kann mit etwas Glück ein Rechtsanwalt für Strafrecht helfen: Die Trennscheibe wurde angeordnet angesichts des Risikos, dass Drogen hereingeschmuggelt werden. Wenn es gelingt, die JVA davon zu überzeugen, dass dieses Risiko nicht mehr besteht, bestehen Aussichten auf Aufhebung der Trennscheibenanordnung.
Befindet sich ein Angehöriger von Ihnen in der JVA Nürnberg?
Werden Ihre Besuche durch eine Trennscheibe beeinträchtigt?
Dann wenden Sie sich an die Kanzlei Löwenberg & Kollegen Rechtsanwälte in Nürnberg !